Europäisches Gipfeltreffen in Südtirol
Der Blick über die Landesgrenzen: Auf Einladung des SEV treffen sich die Führungsspitze und die Mitgliedsorganisationen des europäischen Verbands der unabhängigen Energieverteiler GEODE am 8. und 9. November zu ihrer Herbsttagung in Bozen. Auf dem Tagungsprogramm stehen – nach einer Besichtigung des neuen Wasserkraftwerks St. Anton – die Präsentation des „Südtiroler Modells‘“ zur dezentralen und bürgernahen Nutzung erneuerbarer Energien in den Bereichen Wasserkraft, Fernwärme, Biogas und Wasserstoff. Darauf folgt die Vorstellung nachhaltiger Vorzeigeprojekte aus Finnland, Deutschland, und Dänemark sowie Updates zu aktuellen energiepolitischen Vorhaben der Europäischen Union.
Die Diskussion über bestehende Projekte und der Austausch von praxisnahen Erfahrungen sind für die konkrete Umsetzung von nationalen und europäischen Klimazielen von entscheidender Bedeutung. Das ist umso wichtiger in einer Phase, in der die EU mit ehrgeizigen Projekten wie „Fit for 55“ und „REPowerEU“ daran arbeitet, ihre Wirtschaft zu dekarbonisieren und ihre Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen zu beenden. In diesem Zusammenhang wird sich das Tagung mit einigen der wichtigsten Bestimmungen dieser Pläne befassen, einschließlich der jüngsten Vorschläge zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien in Europa. Die Tagung bietet nicht nur Einblicke in diese Projekte, sondern ist auch eine Gelegenheit für lokale Energieunternehmen aus ganz Europa, sich über neue Ideen zur zentralen Rolle der Netze in diesem neuen Energiezeitalter auszutauschen.
Dem GEODE-Verbund gehören 85 Betriebe und Verbände in 15 europäischen Ländern an wie etwa der schwedische Branchenverband „Swedenergy“ mit 400 Mitgliedern, Finnish Energy mit mehr als 300 Mitgliedern, zahlreiche Stadtwerke in Deutschland oder die Wiener Netze GmbH in Österreich. Als „Stimme der lokalen Energieverteiler in Europa“ vertritt GEODE damit die Interessen von 1.400 europäischen Einzelunternehmen, die für 100 Millionen Kunden Energienetze betreiben und Dienstleistungen im Zusammenhang mit der netzgebundenen Energiewirtschaft erbringen. Stellvertretender GEODE-Präsident ist SEV-Direktor Rudi Rienzner.
Der Südtiroler Energieverband SEV ist GEODE 2014 beigetreten, um die Interessen kleiner und mittlerer Energieversorger aus Südtirol in einem sich zunehmend auf Europa ausrichtenden Energiemarkt zu vertreten. Für die EU-Verwaltung im Bereich Energie ist die GEODE seit vielen Jahren ein wichtiger Ansprechpartner. So beteiligte sich GEODE 2020 an der Gestaltung des neuen Zusammenschlusses der Verteilerunternehmen DSO Entity, der an der Entwicklung und Überarbeitung EU-weit geltender Regelwerke für verschiedene Sektoren des Netzbetriebs, der Netzplanung und der Cybersicherheit mitwirkt.