Start Inbetriebnahme Mühlbachkraftwerk 2
Am 10. April 2024 war es so weit. Das sanierte Wasserkraftwerk Mühlbachkraftwerk II konnte wieder erfolgreich in Betrieb gesetzt werden.
Zur Erinnerung: Bei dem im Jahre 1990 errichteten Wasserkraftwerk handelt es sich um ein Ausleitungskraftwerk am Suldenbach, welches das Rückgabewasser des in den vergangenen Jahren erneuerten Oberliegerkraftwerks Suldenbach in einer Druckhaltekammer sammelt. Von der Druckhaltekammer wird das abgeleitete Wasser über die rund 1.930 Meter lange Druckrohrleitung zum tiefer gelegenen Krafthaus geleitet. Die bestehende Druckrohrleitung und maschinelle Ausrüstung waren am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Teile der Anlage befanden sich einem sanierungsbedürftigen Zustand. So sei es notwendig geworden, den Maschinensatz zu ersetzen, da es aufgrund von Störfällen immer wieder zu Betriebsausfällen gekommen ist. Auch die Druckrohrleitung war dahingehend auszutauschen. Im Lauf der Jahre 2021/2022 wurden zur Realisierung des Projektes alle Genehmigungen erlangt, sodass im Jahr 2023 mit den Arbeiten begonnen werden konnte.
Dank der guten Arbeit der meist lokalen Firmen und Handwerker konnte die Sanierung zeitnah über die Bühne gehen. Die geplanten Kosten für den Bau der Druckleitung belaufen sich auf etwas mehr als 2.200.000 Euro, der Maschinensatz auf rund 540.000 Euro, die Umbaumaßnahmen am Krafthaus auf 190.000 Euro. Damit ist das Werk für die Zukunft gerüstet. Die neue Konzession gilt nun bis April des Jahres 2050.
Aufgrund einer jährlichen mittleren Nennleistung von 397,50 kW ist es möglich, ein Jahresarbeitsvermögen von ca. 2,9 Mio. kWh zu erzielen.
Synergien genutzt
Im Zuge der Neuverlegung der Druckrohrleitung konnten wiederum weitere wichtige Synergien, wie bereits beim Suldenbachkraftwerk, welches im Mai 2022 in Betrieb gesetzt wurde, genutzt werden. So wurden in einzelnen Abschnitten verschiedene Leitungen mitverlegt, wie die Trinkwasserleitung der Gemeinde Prad von der oberen bis zur unteren Suldenbrücke, die Beregnungsleitung für das Bonifizierungskonsortium Vinschgau von der Querung am Tennisplatz bis zur Fußgängerbrücke auf Höhe des Sportplatzes und die dritte Hauptleitung zur Verbesserung der Fernwärmeversorgung von der Fernheizzentrale im St. Antonweg bis zur unteren Suldenbrücke. Außerdem wurden Leerrohre für den künftigen Ausbau der Mittelspannungsversorgung mitverlegt.