Der Preispoker
Das Thema ist brisant: Die Aufsichtsbehörde für Strom und Gas (AEEGSI) will kleine und mittlere Stromverteiler zu einem parametrischen Tarifmodell verpflichten. Damit werden für die Anerkennung außergewöhnlicher Betriebskosten Standardwerte herangezogen und nicht mehr ausschließlich die von den Unternehmen übermittelten Geschäftszahlen.
Der Nachteil: Wer größere Investitionen getätigt hat und diese Parameter überschreitet kann einen Teil der Kapitalkosten nicht mehr auf den Preis umlegen. Seit fast zwei Jahren verhandelt der SEV mit der AEEGSI intensiv über die Gestaltung des parametrischen Tarifs. Einen großen Erfolg gibt es schon: Bei den Gesprächen verzichtete die AEEGSI auf die erzwungene Aufspaltung von Verteilerbetrieben mit weniger als 25.000 Kunden.
„Wir müssen jetzt versuchen, das Beste für unsere Unternehmen herauszuholen“, sagt SEV-Direktor Rudi Rienzner. Konkrete Vorschläge hat der Verband bereits vorgelegt: So sollen etwa Mehrkosten für die Zweisprachigkeit ebenso in das Tarifmodell mit einfließen wie außerordentliche Investitionen und die unterirdische Verlegung von Stromleitungen.